Beckenbodenfreundliches Alltagsverhalten gegen Inkontinenz
Beckenboden-
freundliches Alltags-
verhalten gegen
Inkontinenz
10 Alltags-Tipps, um Inkontinenz vorzubeugen oder zu verringern
Inkontinenz betrifft viele Menschen und die Chancen stehen hoch, dass auch du davon betroffen sein wirst, wenn du nicht gut auf deinen Beckenboden acht gibst. Doch mit bewussten Anpassungen im Alltag kannst du deinen Beckenboden gezielt entlasten und stärken. Dieser Artikel und das Video zeigen dir, wie du durch richtiges Heben, Hinlegen, Treppensteigen und mehr deine Beckenbodenmuskulatur unterstützen kannst – für mehr Lebensqualität, Selbstbewusstsein und Kraft im Alltag.
Oft wird Inkontinenz nur mit Übungen behandelt, während die Alltagsgewohnheiten übersehen werden. Dabei kann selbst das beste Beckenbodentraining nur wenig bewirken, wenn wir unseren Beckenboden im Alltag ständig überlasten. Mit den richtigen Verhaltensweisen schützt du nicht nur deine Beckenbodenmuskulatur und deinen Rücken, sondern unterstützt auch nachhaltig die Heilung und Prävention von Inkontinenz.
Stärke dein Bewusstsein für deinen Beckenboden in all den vielen kleinen Bewegungen, die du immer wieder im Laufe des Tages machst, damit du deinen Beckenboden nicht ständig überlastest. Wenn du dann noch durch Beckenboden-Yoga einen kraftvollen und entspannten Beckenboden gewonnen hast, dann wird er ganz lebendig mit deinem Alltag mitfließen. Wesentlich ist, dass du dann die folgenden Alltagstipps ganz natürlich in dein Leben integrierst.
Was ist Inkontinenz?
Inkontinenz bedeutet, dass die Blase oder der Darm unkontrolliert entleert wird. Hierbei gibt es verschiedene Formen und Grade. Wenn man z.B. beim Husten Urintröpfchen verliert, ist das eine Belastungsinkontinenz Grad 1. Häufig liegt die Ursache in einer geschwächten Beckenbodenmuskulatur. Die gute Nachricht: Mit Beckenboden-Yoga und einfachen Verhaltensänderungen im Alltag kannst du die Kontrolle über deinen Beckenboden zurückgewinnen.
Alltagstipps gegen Inkontinenz
In diesem Video bekommst du vorab eine Menge Empfehlungen und lernst, wie du deinem Beckenboden im Alltag keinen Schaden mehr zufügst:
1. Richtiges Heben und Bücken
Schweres Heben oder vorgebeugte Tätigkeiten wie Wäsche aufhängen belasten den Beckenboden enorm. Achte darauf, beim Heben die Knie zu beugen und den Rücken gerade zu halten. Aktiviere den Beckenboden und die tiefliegende Bauchmuskulatur, bevor du die Last aufnimmst, und atme dabei gleichmäßig aus.
Beuge dich immer mit geradem Rücken und aktivem Beckenboden nach vorne oder unten. Wenn du dich ohne Core-Aktivierung mit rundem Rücken nach unten beugst, belastet das deinen Beckenboden und deine Bandscheiben enorm.
2. Richtig hinlegen und aufstehen
Auch beim Hinlegen und Aufstehen kannst du deinen Beckenboden schonen:
- Hinlegen: Rolle dich über die Seite ab, bevor du dich langsam in die Rückenlage drehst. Vermeide plötzliche Bewegungen.
- Aufstehen: Drehe dich zunächst auf die Seite, stütze dich mit der oberen Hand ab und richte dich langsam auf. Dadurch verhinderst du unnötigen Druck auf den Beckenboden und die Bandscheiben.
3. Treppensteigen
Treppensteigen kann zu einer versteckten Belastung für den Beckenboden werden. Gehe bewusst Schritt für Schritt und drücke dich mit den Großzehballen von den Stufen ab, während du die Treppe hinaufgehst. Vermeide es, zu stampfen, um extremen Druck zu vermeiden.
4. Sitzhaltung optimieren
Langes Sitzen schwächt die Beckenbodenmuskulatur. Sitze aufrecht auf deinen Sitzhöckern, die dich tragen und bewege dich immer wieder zwischendurch. Du kannst auch mit deinen Sitzhöckern „tanzen“. Plane Pausen ein, in denen du aufstehst, dich streckst oder ein paar Schritte gehst.
5. Vorbeugung durch ganzheitliche Einbeziehung
- Atemtechniken: Tiefe Zwerchfellatmung hilft, Verspannungen im Beckenboden zu lösen und den beckenboden gut zu durchbluten. Atme in den Bauch und besonders in den unteren Rücken ein und lass dabei den Beckenboden entspannt weit werden.
- Alltagstraining: Nutze Wartezeiten, um mit dem Beckenboden zu spielen und Lebendigkeit hineinzubringen – etwa beim Stehen in der Schlange. Übertreibe nicht die Beckenbodenaktivierungen; regelmäßige Entspannung ist eher noch wichtiger als Beckenbodentraining.
6. Beckenbodenfreundliche Hausarbeit
Vor allem bei Tätigkeiten wie Staubsaugen oder Gartenarbeit wird der Beckenboden oft unbewusst belastet. Halte den Rücken gerade, aktiviere Beckenboden und Core und bewege dich kontrolliert. Wenn du dich bücken musst, gehe dabei immer in die Knie. Wenn du etwas aufhebst, halte den Rücken gerade und nimm das Gewicht ganz nah an deinen Körper.
Wenn du dich nach vorne beugen musst, wie z.B. beim Abwaschen, dann kannst du ein Bein nach vorne stellen, um die Belastung zu verringern oder das Ganze wie im Video gezeigt als Beckenbodentraining nutzen.
7. Toilettengewohnheiten überprüfen
Vermeide Pressen beim Stuhlgang, da es den Beckenboden strapaziert. Verwende bei Bedarf einen kleinen Hocker unter den Füßen, um die natürliche Haltung beim Toilettengang zu unterstützen. Dann kannst du einfacher loslassen und schadest deinem Beckenboden nicht durch pressen. Achte darauf, die Blase vollständig zu entleeren.
8. Husten, Niesen, Naseschnäuzen
Husten, Niesen und Naseschnäuzen können dem Beckenboden wirklich schlimm zusetzen. Deswegen leiden oft Menschen mit chronischem Husten an Inkontinenz. Es gibt einen Trick wie wir den Beckenboden schützen können, wenn wir noch nicht viel Gefühl für ihn haben und nicht wissen, wie wir ihn gut aktivieren können: den Unterbauch stark einziehen, so dass wir wirklich den Bauch vom Schambein ausgehend aushöhlen und den Bauchnabel nach innen und oben ziehen. Perfekt ist es natürlich, wenn du den Beckenboden mit einbeziehst und ihn vom Damm ausgehende hochziehst. Dann ist es gut, wenn du dich mit geradem Rücken zur Seite drehst. So wird der Druck etwas vom unteren Rücken abgefangen. Es ist sowieso gut, dich zur Seite zu drehen. weil du dann schön in deinen Ellbogen Niesen kannst oder Husten kannst und das Ansteckungsrisiko für andere minimierst.
9. Beckenbodenfreundlicher Sport
Leider gibt es beckenbodenunfreundlichen Sport und beckenbodenfreundlichen Sport. Nicht so gut für den Beckenboden ist alles wo du hüpfen, Gewichte heben, rennen oder immer wieder stoppen musst. Tennis ist z.B. ganz schlecht für den Beckenboden. Auch Trampolinspringen solltest du vermeiden. Die meisten Profi-Trampolinspringerinnen leiden unter Inkontinenz. Joggen ist ein sehr sehr heikles Thema und ich würde sagen, wenn du nicht das starke Bedürfnis hast, dann lass es lieber. Ansonsten musst du sehr gut auf dein Beckenboden achten und eventuell einen Pessar tragen.
Beckenbodenfreundlicher Sport ist z.B. Schwimmen, Nordic Walking oder Radfahren. Auch Tanzen ist wunderbar, solange du auf deinen Beckenboden achtest und ihn nicht überlastest.
Bei allen anderen Sportarten achte bitte auf deinen Beckenboden. Wenn er kräftig-elastisch ist, macht er das meiste gut mit. Du spürst, wenn ein Druck auf ihn entsteht und er diesem nicht mehr standhalten kann – in diesem Fall solltest du sofort mit dem Sport aufhören oder einen Pessar tragen.
10. Yoga für den Beckenboden
Yoga kann sehr gut für den Beckenboden sein oder ihm auch schaden, je nachdem, auf welche Weise du praktizierst. Hier gibt es einen ausführlichen Artikel zu diesem Thema.
Beckenboden-Yoga ist wahrscheinlich das Beste, was du für deinen Beckenboden und auch für deine Seele und deinen Geist tun kannst. Hierdurch findest du nicht nur einen kraftvoll-flexiblen Beckenboden, sondern auch Erdung und Balance für ein erfülltes Leben in Leichtigkeit.
Fazit: Dein Alltag als Kraftquelle
Mit ein paar einfachen Tricks kannst du deinen Beckenboden im Alltag schonen und Inkontinenz vorbeugen. Richtiges Heben, achtsames Hinlegen und beckenbodenfreundliches Treppensteigen machen einen großen Unterschied. Dein Beckenboden wird es dir mit mehr Stabilität, Selbstvertrauen und Lebensqualität danken.
Im ersten Moment klingt es vielleicht anstrengend, auf diese Dinge zu achten. Und es braucht einige Zeit, bis das alltägliche Beckenbodenbewusstsein integriert ist. Aber letztendlich wirst du belohnt mit mehr Leichtigkeit und Kraft im Alltag. Denn ein gut funktionierender Beckenboden bringt dir mehr Energie, mehr Sicherheit und Stabilität auf allen Ebenen.
Diese Datei zum beckenbodenfreundlichen Alltagsverhalten stelle ich dir gerne zur Erinnerung in deinem Alltag zur Verfügung.
Hier kannst du sie dir downloaden und ausdrucken.
Wenn du mehr über die gezielte Stärkung des Beckenbodens erfahren möchtest, könnte der Beckenboden-Yoga-Onlinekurs der nächste Schritt für dich sein. Auf entspannte Art und Weise holst du dir immer mehr Kraft in deinen Beckenboden und in dein Leben zurück und gewinnst mehr und mehr Urvertrauen.
Nicht zu vergessen ist die Wichtigkeit der Entspannung des Beckenbodens. Eine Ursache von Inkontinenz ist auch ein verspannter Beckenboden. Denn ein verspannter Beckenboden kann nicht mehr flexibel tun, was er tun soll. Deswegen integriere immer mal wieder die folgende Übung und auch die Beckenbodenliebe-Yogastunde in deinen Alltag.
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